Achtsamkeit – was ist das eigentlich? Sind wir nicht alle von Natur aus achtsam? Sind wir, doch im stressigen Alltag fehlt uns oft die Zeit, Dinge ganz bewusst wahrzunehmen, und wir verlieren uns. Achtsamkeit ist eine intensive Form von Aufmerksamkeit. Es handelt sich um einen Bewusstseinszustand, der es erlaubt, Situationen im Jetzt zu registrieren, ohne sie an bestimmte Erfahrungen, Gewohnheiten, Handlungsmuster oder Vorurteile zu knüpfen. Nicht die äußeren Gegebenheiten, sondern wir ganz allein bestimmen über unsere Gefühlslage und über unser Wohlbefinden.
Diese Form von Achtsamleben lässt sich trainieren und bedarf eines Zugangs zu den eigenen inneren Ressourcen. MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) Training ist eine Möglichkeit, diesen Zugang zu sich selbst zu finden. Das Training verbindet verschiedene Techniken des Yogas, der Meditation und der Körperwahrnehmung und hilft, psychisch-emotionalen Belastungen und Stress besser Stand halten zu können und negative Emotionen zu kanalisieren.
Übung macht den Meister
Das neutrale Beobachten der eigenen Gefühlsströme ist keine Herangehensweise, die man mühelos anwenden kann, nur weil man es sich vornimmt. Es muss erlernt werden. Eine mögliche MBSR-Übung ist der Bodyscan, eine Meditationsübung, bei der man mit geschlossenen Augen mit der Aufmerksamkeit langsam von Kopf bis Fuß wandert. Die Aufgabe besteht darin, die Gedankenströme zwar wahrzunehmen, sie aber nicht zu bewerten, um konzentriert zu bleiben und die Bindung zwischen Körper und Geist zu stärken. Jeder Moment, in dem man bemerkt, dass die Gedanken beim „Abtasten“ des Körpers abdriften, ist ein Moment der Achtsamkeit.
Eine achtsame Grundhaltung im Alltag ist das Ziel. Achtsamkeit eignet sich keineswegs nur für Menschen am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Es macht das Leben einfach lebenswerter, weil wir uns bewusst auf das konzentrieren können, was wir gerade tun – sei es den Sonnenuntergang beobachten oder das Essen genießen. #ZeitfürMich #TakeAMoment